Pressemitteilung vom 05. Mai 2010

Großer Andrang an Bewerbern beim Wirtschaftsgymnasium

Anlässlich seines Besuchs in der Handelslehranstalt Rastatt brachte der Rastatter SPD-Landtagsabgeordnete Gunter Kaufmann gegenüber dem Schulleiter, Studiendirektor Bernhard Marzluf, zum Ausdruck, dass die Situation an den beruflichen Schulen des Landes sehr angespannt ist. Bei den beruflichen Gymnasien liegen nach wie vor sehr hohe Bewerberzahlen vor, so dass nicht alle interessierten Realschüler zum Zuge kommen.

Die Landesregierung veröffentlicht allerdings in einer Antwort an Gunter Kaufmann geschönte Zahlen, da sie bei Mehrfachbewerbungen einen Teil der Schüler herausrechnet. Hiernach wären für das Wirtschaftsgymnasium Rastatt nur 147 Bewerbungen eingegangen. Tatsächlich, so Abteilungsleiter Studiendirektor Thomas Schofer liegen jedoch 195 Bewerbungen vor. Vom Regierungspräsidium Karlsruhe wurde zwischenzeitlich die Zahl von 145 Schülern genannt, die für das Schuljahr 2010/2011 in Rastatt übernommen werden können. Darin enthalten ist bereits die Mindestquote von 15 Prozent (rund 22 Schüler), die von den allgemeinbildenden Gymnasien übernommen werden müssen sowie eventuell Wiederholer.

Nach Berechnung des Bildungsexperten Gunter Kaufmann gibt es hiernach für nahezu 30 Prozent der Bewerber aus den Realschulen im kommenden Schuljahr keinen Platz an den beruflichen Gymnasien.

Auf einen weiteren zu erwartenden Missstand in den kommenden Jahren, wies Schulleiter Marzluf im Gespräch mit dem SPD-Landtagsabgeordneten hin. So steht in den nächsten Jahren bei den Lehrkräften ein Generationswechsel bevor, so dass die Schule vor einem Lehrermangel steht, sofern seitens des Landes nicht für genügend Ersatzkräfte gesorgt wird.

Gunter Kaufmann, selbst einmal in der Ausbildung der Berufsschullehrer tätig, lobte sowohl das Angebot der schulischen Einrichtung in Rastatt mit seiner dualen Ausbildungsmöglichkeit, der kaufmännischen Berufsschule, dem Wirtschaftsgymnasium sowie den Berufskollegs und der Berufsfachschule mit den Fachrichtungen Wirtschaft/Büro und Handel als auch das Schulgebäude insgesamt, welches in der Trägerschaft des Landes steht.