MdL Gunter Kaufmann (SPD): „Fachkräftemangel ist hausgemachtes Problem“

Veröffentlicht am 03.09.2007 in Pressemitteilungen
 

Pressemitteilung vom 03. September 2007
SPD-Landtagsabgeordneter unterstützt Forderungen der Berufsschullehrerverbände und verlangt mehr Ausbildungsplätze auch für Altbewerber / Arbeitnehmer brauchen Rechtsanspruch auf Weiterbildung

Der von der Wirtschaft beklagte Fachkräftemangel ist nach Ansicht des SPD-Landtagsabgeordneten für den Wahlkreis Rastatt/Murgtal und Sprecher für berufliche Bildung der SPD-Landtagsfraktion, Gunter Kaufmann, überwiegend hausgemacht.

In dem Zusammenhang spricht sich der SPD-Parlamentarier für verstärkte Anstrengungen der heimischen Unternehmen und der Landesregierung für die betriebliche Weiterbildung, insbesondere älterer Arbeitnehmer aus. Er unterstützt damit auch die am heutigen Montag aufgestellten Forderungen der Berufsschullehrerverbände.

Ein Fachkräftemangel zeigt sich auch beim Lehrernachwuchs für die beruflichen Schulen. Wer die Unterrichtsbedingungen verschlechtert und bei den Lehrergehältern die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Wirtschaft verliert, muss sich nicht wundern, dass zur Zeit Lehrer an den beruflichen Schulen fehlen, so Gunter Kaufmann. Insbesondere die beruflichen Schulen garantieren, dass Bildungsreserven im Land nicht verloren gehen. Das duale Ausbildungssystem in Verbindung mit den neuen Möglichkeiten des Berufsbildungsgesetzes ermöglicht vielen jungen Menschen eine Ausbildung, welche die praktischen und theoretischen Handlungsfelder optimal bedient.

Mit dem Pakt für Ausbildung wurde zwar eine Steigerung bei den Ausbildungsverträgen erreicht, eine riesige Lücke zwischen Angebot und Nachfrage nach Lehrstellen sei jedoch bestehen geblieben, kritisiert Gunter Kaufmann. Insbesondere der Anteil der Altbewerber, also Jugendlicher, die sich bereits seit Jahren um einen Ausbildungsplatz bemühen, habe auch in Baden-Württemberg kontinuierlich zugenommen. Die Landesregierung sei aufgefordert, ein Programm für Altbewerber auf den Weg zu bringen und eine entsprechende Qualifizierungsoffensive zu befördern.

Unbefriedigend sei zudem, dass gerade einmal jeder vierte Betrieb ausbilde. Jetzt muss der Aufschwung am Arbeitsmarkt genutzt werden, um auch den rund Bewerbern, die oft schon jahrelang in Warteschleifen auf einen Ausbildungsplatz warten, eine Chance zu geben, mahnt Gunter Kaufmann an.

Auch im Bereich der beruflichen Weiterbildung müssen viele Unternehmen ihre Anstrengungen erhöhen. Deutschland liegt bei der beruflichen Weiterbildung unter den OECD-Ländern auf einem Platz im hinteren Mittelfeld, wobei insbesondere die öffentlich geförderte berufliche Weiterbildung stark reduziert wurde, so Gunter Kaufmann. Daher sei ein Rechtsanspruch auf Weiterbildung durch individuelle Bildungskonten nötig, wo dies nicht durch Tarifverträge geregelt ist, fordert der SPD-Landtagsabgeordnete in Übereinstimmung mit einem entsprechenden Antrag des SPD-Landesvorstands für den SPD-Landesparteitag in zwei Wochen.

Von den Unternehmen fordert Gunter Kaufmann neben der größeren Bereitschaft, mehr aus- und weiterbilden auch die verstärkte Beschäftigung von Älteren und Langzeitarbeitslosen. Wer Fachkräftemangel beklagt, muss jetzt einstellen, so der SPD-Parlamentarier. Baden-Württemberg habe über 270.000 Arbeitslose, die teilweise sehr gut qualifiziert sind. In vielen Fällen ließen sich die Probleme lösen, wenn die Unternehmen mehr ältere und weibliche Bewerber einstellen. Die Öffnung des Arbeitsmarktes für billigere Fachkräfte aus dem Ausland ist für Gunter Kaufmann hierbei nicht die richtige Antwort auf die aktuellen Herausforderungen. Die seinerzeitigen Anwerbeversuche von IT-Spezialisten über die Greencard hätten sich auch nicht als Erfolg erwiesen.

Schwer ins Gericht geht Gunter Kaufmann beim Fachkräftemangel auch mit der Landesregierung und deren Bildungspolitik. Diese habe in der Vergangenheit viel zu wenig getan, um die jetzige Situation zu verhindern, in dem sie diese Konsequenzen lange verdrängt, Warnungen missachtet und tatenlos dieser Entwicklung zugesehen habe.

Homepage Gunter Kaufmann

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